Bei Hirse handelt es sich um eine besonders nährstoffreiche Getreideart (Panicum von lat. panis = Brot; Urbedeutung = Nährende), welche vielen Kulturen seit Jahrtausenden als Sättigungsbeilage dient.
Die besonders widerstandsfähige Sorghum- oder auch Zuckerhirse wird industriell verwertet. Dagegen ist die echte Speise- oder Rispenhirse elementarer Bestandteil der gesunden Vollwertküche. Hervorzuheben ist das außergewöhnliche Vorkommen an Kieselsäure (Silicea) sowie der hohe Eisen- und Fluorgehalt. Dadurch unterstützt die Hirse unser Bindegewebe und ist gut für Haut, Haare, Nägel und Zähne.
Hirse ist vielseitig
In unseren Breitengraden ist die Hirse etwas in Vergessenheit geraten, während sie in der afrikanischen Küche nahezu unentbehrlich ist. In Europa wurde sie als Hirsebrei besonders oft verwendet, bevor Weizen und Roggen und damit das Brot die Tische eroberten. Der seinerzeit aus Grütze mit Wasser oder Milch gekochte Hirsebrei wurde mit Zucker und Zimt gesüßt. Im heutigen Gebrauch wertet beispielsweise der Saft frischer Zitronen den Hirsebrei geschmacklich deutlich auf.
Gegenwärtig finden Hirsekörner ihren Weg auch in Aufläufe, Bratlinge, Laibchen, Salate, Suppen, Pfannkuchen und Brote, ja sogar ins Bier oder in den Branntwein.
Nährwerte der Hirse
100 g Hirsekörner enthalten 357 kcal/ 1493 kJ, 11 g Wasser, 10,6 g Proteine, 3,9 g Fette, 69 g Kohlenhydrate, 3,9 g Ballaststoffe, 173 mg Kalium, 10 mg Kalzium, 275 mg Phosphor, 123 mg Magnesium, 6,9 mg Eisen, 2,9 mg Zink, 1,1 mg Mangan, 0,6 mg Kupfer, 0,05 mg Fluorid und 3 μg Jod. Darüber hinaus ist Hirse besonders reich an den Vitaminen B1, B2 und B6 (Quelle: fddb.info).
Ein glutenfreies Getreide
Hirse ist glutenfrei und daher auch für Menschen mit Glutenunverträglichkeit geeignet. Das fehlende Gluten macht sich allerdings beim Kochen und Backen bemerkbar, denn Hirse hat nicht so starke Klebeeigenschaften wie beispielsweise Weizen. Deswegen lässt sich aus Hirse alleine auch kein Brot backen. Dennoch lässt sich Hirse in der Küche vielseitig zu leckeren Gerichten verarbeiten.
Hirse richtig zubereiten
Um dem leicht bitteren Geschmack der Hirse entgegenzuwirken, sollte sie vor der Zubereitung immer gut unter fließendem, heißem Wasser abgespült werden.
Neben unzähligen Rezepten und Variationen ist das Grundrezept einfach. Da dieses Getreide sehr viel Wasser aufnehmen kann, wird 1 Teil Hirse mit 4 Teilen Wasser kurz aufgekocht und dann auf kleiner Flamme fertig gegart.
Optimal ist die Kombination mit Tomaten, da sich hierbei die vorhandenen Nährstoffe und Vitamine perfekt ergänzen. Hirse kann also problemlos die Nudeln ersetzen. Aber auch mit süßen Früchten macht sie sich gut, beispielsweise als Süßspeise anstelle von Grießbrei.
Hirse als Frühstück und Nachspeise
Im Mittelalter wurde auch bei uns viel Hirsebrei gegessen. Dazu wird die Hirse zunächst zu Grütze verarbeitet und mit Wasser und oder Milch gekocht. Schneller geht das mit Hirseflocken, die in wenigen Minuten fertig sind. Der Brei wird nun ganz nach Geschmack mit Zimt und Zucker, mit Kompott oder frischem Obst serviert. Der Brei ergibt ein schmackhaftes und gesundes Frühstück oder ein Dessert.
Hirse als Hauptgericht und Beilage
Hirse ist eine beliebte Beilage, sie kann wie Reis in Wasser gekocht werden. Das leicht nussig schmeckende Getreide ist aber wesentlich vielseitiger. In Brühe mit Gewürzen oder Kräutern gegart, wird die Beilage wohlschmeckender. Auch ein leckeres Risottogericht kann aus Hirse zubereitet werden.
Zudem eignet sich Hirse für die Zubereitung von Aufläufen mit Gemüse. Dazu wird gekochte Hirse mit verschiedenen Zutaten in einer Auflaufform geschichtet und überbacken.
Nicht zuletzt ist das gesunde Getreide auch ein ausgezeichneter Bestandteil in vegetarischen beziehungsweise veganen Bratlingen oder Burgern. Hierfür wird die Hirse mit gekochten Gemüsestückchen, Hülsenfrüchten, Tofu oder weiteren Zutaten zu einem Bratling verarbeitet.
Leckere vegetarische und vegane Rezepte mit Hirse finden Sie hier.